Alltagsleben im Spätmittelalter

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Die Schreibstube im Spätmittelalter

Was zeigt Ars Replika?

Stellt anhand von Repliken die Ausstattung einer Schreibstube vor
Zeigt Herstellung, Zusammensetzung und Verwendung verschiedener Beschreibstoffe, Tinten, Pigmente und Bindemittel
Führt die einzelnen Schritte der Herstellung eines Buches vor, angefangen von der Vorbereitung des Schreib-/Malgrundes über die Vorzeichnung bis zur Niederschrift des Textes und der Illumination (Buchmalerei in leuchtenden Farben und Blattgold)

 

 

Waren es im Mittelalter zunächst fast ausschließlich die Mönche, die schriftkundig waren und im Skriptorium eines Klosters religiöse bzw. antike Texte für den Eigenbedarf oder allenfalls den Adel kopierten, so nahm ab dem 13. Jahrhundert mit der Gründung der ersten Universitäten, der Ausweitung des Fernhandels und der Entwicklung des Bankwesens der Schriftverkehr stark zu. Gleichzeitig breitete sich vom Orient ausgehend die Kenntnis der Papierherstellung in Europa aus; mit diesem Beschreibstoff lag eine zwar weniger haltbare, jedoch äußerst günstige Alternative zum Pergament vor.

Zunehmend lernten Kaufleute und Bankiers, in der Regel also begüterte Männer und Frauen, Lesen und Schreiben. Es entwickelten sich Berufe, wie der des Notars etwa, für die die Kenntnis der Schrift Voraussetzung war. Berufsschreiber und –illuminatoren verfassten Briefe und erstellten Bücher für reiche Kunden. Allerdings gab es nach wie vor keine Schulpflicht; kleine Handwerker, Tagelöhner, Bauern blieben darum in der Regel Analphabeten.

Beim Adel kamen persönliche Stundenbücher in Mode, die sehr prächtig mit Blattgold und Pigmenten aus Edelsteinen ausgemalt waren. Daneben sind aber auch weniger aufwendige, kleinformatige Exemplare erhalten geblieben, die von begüterten Bürgern in Auftrag gegeben worden sind. Dennoch blieb vor der Erfindung des Buchdrucks jedes Buch ein Einzelexemplar und, selbst in bescheidener Ausführung, relativ teuer. Als Berufsschreiber reichte es darum nicht aus, einfach schreiben zu können. Viel Übung, Konzentration und künstlerisches Talent waren erforderlich, denn die Schrift sollte schön leserlich, gleichmäßig und natürlich fehlerfrei sein. Für die Schriftart und die Motive der Buchmalerei gab es Vorlagen, anhand derer der Auftraggeber auswählen konnte.

Zum Weiterlesen:
C. Bourlet/A. Dufour (Hrsg.),L´écrit dans la société médiévale, Paris 1993
Ch. De Hamal Medieval craftsmen: Scribes and Illuminators, British Museum Press, London 1991
K. Krüger, Archäologische Zeugnisse zum mittelalterlichen Buch- und Schriftwesen, Bonn 2002
Ch. Meier, V. Honemann, H. Keller, R. Suntrup (Hrsg.),Pragmatische Dimensionen mittelalterlicher Schriftkultur,
Akten des Internationalen Kolloquiums 26.-29. Mai 1999, München 2002
V Trost  Skriptorium. Die Buchherstellung im Mittelalter, Stuttgart 1991

 

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