Den grauen Alltag mit Farben aufzuhellen und sein Lebensumfeld zu verschönern hat der Mensch wohl seit eh und je versucht. Bis zur Entwicklung
künstlicher Farben durch die anorganische Chemie standen ihm dafür nur die natürlich in Pflanzen oder Mineralien vorkommenden Pigmente zur Verfügung. Deren reichhaltige Palette zu erschließen und zu nutzen gelang
dem prähistorischen Menschen jedoch in erstaunlichem Umfang, wie die moderne Forschung mit immer ausgereifteren naturwissenschaftlichen Methoden inzwischen nachweisen kann. Aus historischer Zeit – also auch aus der
römischen Epoche – ist uns darüber hinaus einiges an Kenntnissen zu diesem Thema überliefert.
Grundsätzlich sind zwei Arten der Farbanwendung zu unterscheiden: Das Auftragen einer Farbe auf einen Farbträger, also Bemalung etc. und das
Durchdringen eines Objektes mit Farbpigmenten, das Färben. Wir haben uns bisher schwerpunktmäßig nur mit dem Färben, vornehmlich von Textil beschäftigt. Dafür stehen eine Vielzahl einheimische und importierter
Pflanzen als Träger von natürlichen ‚Pigmenten zur Verfügung. Diese aufzuschließen und Stoffe oder Garne damit zu Färben, erfordert z.T. komplizierte Verfahren. Vieles von dem Wissen um diese uralten Methoden ist
weitgehend verloren gegangen, jedoch ist es einer Vielzahl von Interessierten schon gelungen, einiges davon wiederzuerlangen. Wir bemühen uns darum, dieses neue ‚alte’ Wissen zu vertiefen und die Ergebnisse dem
Publikum anschaulich zu vermitteln.
Kleine Literaturauswahl
H. Schweppe, Handbuch der Naturfarbstoffe (1993)
U. Kircher, Mit Pflanzen färben (1979) F. Fischer, Das blaue Wunder: Waid. (1997)
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