Irrtümer
Im Zuge von Veranstaltungen kommen häufig Zuschauerfragen nach
Lebensmitteln, die wir heutzutage ständig benutzen, die es aber im 1. Jahrhundert nach Chr. im römisch-germanischen Raum noch nicht gab.
An dieser Stelle seien kurz die am häufigsten nachgefragten Lebensmittel erklärt:
Tomaten
sind im nördlichen Südamerika und in der Karibik heimisch und wurden erst im 16. Jahrhundert in Europa eingeführt. Sie sind erst seit Anfang des 20.Jahrhunderts in Deutschland populär. Ebenso die Kartoffel
, sie wurde seit der Mitte des 16. Jahrhunderts aus Süd- und Mittelamerika (Peru und Chile) in Europa eingeführt und kultiviert, setze sich in Preußen aber erst Anfang des 18. Jahrhunderts als
Massennahrungsmittel durch. Auch Mais
wurde erst von Christoph Kolumbus auf San Salvador, Kuba und Haiti entdeckt, und in Spanien seit 1525 feldmäßig angebaut. In Deutschland wurde er zwar schon im 16. und 17.in Gärten angebaut, aber erst seit dem 20. Jahrhundert im größeren Stil.
Auch exotische Früchte, wie z.B. Bananen oder Ananas waren in Europa bis zur Entdeckung Amerikas unbekannt. Melonen (Honigmelonen) sind Kürbisgewächse und stammen aus Asien und Afrika,
aufgrund der klimatischen Bedingungen wurden sie in Deutschland
nicht angebaut, sondern aus wärmeren Gegenden z. B. Italien importiert. Zwar finden sich römische Rezepte, in denen Melonen (hier Honigmelonen) als Zutat genannt werden, in Germanien waren sie allerdings nicht verbreitet. Neue Sorten, wie z.B .die
Wassermelone stammen aus Amerika. Nudeln, also Teigwaren bzw. Pasta kannte man in Europa im 1. Jahrhundert n. Chr. nicht. Angeblich kamen Nudeln erst mit Marco Polo aus China nach
Mitteleuropa. Getreide wurde in der Regel zu Brei oder Brot verarbeitet. Zwar waren diverse Bohnensorten auch in Germanien bereits bekannt und wurden hier angebaut, die rote Bohne, die gerne in Chili con
Carne Verwendung findet, stammt jedoch aus der Neuen Welt und wurde ebenso wie die Grüne Gartenbohne erst im 16. Jahrhundert aus Amerika eingeführt.
Die Acker- oder Saubohne dagegen war schon im 1. Jh. in Germanien verbreitet. Auch der heute gerne verwendete weiße Zucker
aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr war unseren germanischen Vorfahren noch unbekannt. Gesüßt wurde mit Honig.
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